„Schon wieder eine Mittelalterband!“
So beginnt die Bandinfo der Regensburger Gruppierung Ingrimm, und wenn ich ehrlich bin, war das auch mein Gedanke, als ihr Album das erste Mal den Weg in meinen CD-Player fand. Stünde auf dem Cover nicht ein anderer Name, so käme man fast in Versuchung zu glauben, dass es irgendeine ältere Mittelalterband (ich nenne jetzt keine Namen) ist, deren Klängen man da lauscht.
Dies ist der einzige große Kritikpunkt, den man machen kann: Es fehlt an der Originalität.
Die Instrumentierung kommt einem irgendwoher – woher nur... - recht bekannt vor, der Stil auch, und die Themen sind die, die in jener Szene bevorzugt aus der Schublade geholt werden, wenn man mal wieder ein Lied braucht: die hochgelobte Freiheit natürlich, das schwere Spielmannsleben, Verbindungen beider Themen, und, weil es Tradition hat, wird auch gegen das Christentum gewettert („Der Sturm“). Immerhin wird dabei auf Eigenkompositionen gesetzt, so kommt nur in „Skudrinka“ eine bekannte Marktmelodie zum Einsatz. Daneben hat das letzte Stück auf “Ihr sollt brennen“, eine Ballade über ein Wikingerbegräbnis, bei mir einen recht positiven Eindruck hinterlassen.
Dabei muss man aber darauf hinweisen, dass die Band an sich selbst auch gar nicht den Anspruch der Neuartigkeit hat. Ohne Gewandung, Pyroshows und flüßigem Latein geht es Ingrimm nicht um Authentität, auch nicht darum, das Rad neu zu erfinden, sondern einfach um den Spaß an der Musik. Und das ist doch auch was.
Tracklist:
01. Sag mir nicht
02. Ihr sollt brennen
03. Der Sturm
04. Spielmann
05. Vagantenlied
06. Wolf
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07. Skudrinka
08. Rattenstadt
09. Dein Meister
10. Lumpenpack
11. Letzte Reise
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Veröffentlichung: 16.11.2007
Ingrimm - Homepage
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